Jeder kennt die große Kreuzung in Shibuya, die alleine bei einer Grünphase von tausenden Menschen überquert wird. Dass ganz in der Nähe, in gerade einmal fünfzehn Minuten Laufentfernung, eines der schönsten Viertel Tokyos liegt, wissen dagegen nur wenige Gäste.
Jung, frisch, dynamisch: Daikanyama
Hier wohnen viele Studenten der umliegenden Universitäten, und so gibt es zahlreiche Bistros und Cafés, Boutiquen und Läden. Jedes Schaufenster lockt mit kreativen Konzepten, zum Beispiel der Blumenladen, der minimalistische Ikebana-Gestecke im Verkaufsraum schweben lässt.
Die Architektur ist modern, es gibt viel Sichtbeton, aber der wirkt nie schwer, sondern immer hell und zugänglich. Das liegt zum einen daran, dass Daikanyama auf einer Anhöhe liegt – hier scheint es mehr Licht zu geben als zum Beispiel in Shimokitazawa, auch ein Studentenviertel, aber eher gemütlich, dunkler, gedrungener.


T Site Daikanyama: Nachmittag mit Büchern
Zum anderen entsteht Daikanyamas einladende Atmosphäre aus der Kombination des Betons mit Bambuspflanzungen und hellem Holz, so beim Komplex T Site. Der vereint Buchläden und Boutiquen auf mehreren Ebenen. Nicht nur die englischsprachige Literatur über Japan lohnt einen Besuch, es gibt im Erdgeschoss auch eine Abteilung mit Bildbänden zu Holzschnitten, Kimono-Mustern oder auch dem Alltagsleben von Geschäftsmännern in Tokyo. Im großen Café im ersten Stock können Sie außerdem kostenlos über Kopfhörer Musik hören.

Zeitreise: Die Villa Kyu Asakura und ihr Moosgarten
Daikanyamas Atmosphäre findet ihren Höhepunkt im Kyu Asakura-Anwesen. Die Villa wurde 1919 errichtet, ihre klassischen japanischen Räume bis heute erhalten. Unter anderem können Sie hier einen Teeraum besichtigen. Die Räume sind mit Tatami-Matten ausgelegt, und so kommen Sie nur auf Strümpfen in ganz besonders engen Kontakt mit diesem Schmuckstück japanischer Geschichte.
Jede Tageszeit entlockt der alten Villa mit ihrem Garten andere Facetten: Die Mittagssonne, die auch sonst Daikanyamas sorgfältiges architektonisches Arrangement betont, zeigt hier die Gepflegtheit des hundert Jahre alten Anwesens. Der Garten ist geradezu manikürt, und bietet üppige Moospolster, wie man sie sonst fast nur in Kyoto findet. Er wird bei Sonnenuntergang geschmackvoll beleuchtet, um den samtenen Schattenwurf des Mooses zu betonen.


Daikanyama als Wohnort während Ihrer Japanreise
Daikanyama ist eine gute Ausgangsposition, um sich Tokyo näher anzuschauen. Das Viertel liegt in der Stadtmitte, ist gut angebunden und sehr angenehm. Nach einem langen Tag im Großstadtdschungel wirkt es wohltuend, in ein gepflegtes, ruhiges und doch modernes Viertel wie Daikanyama zurückzukehren. Ich empfehle Ihnen hier gerne Unterkünfte – kontaktieren Sie mich einfach!
Header image credit: (c) Hannah Eirene Janz / Nihon Monogatari